Überquerung der Biscaya

Am 27.07 stachen wir von Camerat-sur-Mer Richtung A Coruña in See. Der Wetterbericht sagte 10 Knoten Wind aus nördlicher Richtung für die nächsten 5 Tage vorher. Ein sehr gutes Wetterfenster, um die Biscaya zu überqueren. Ich rechnete etwa mit einer 3- bis 4-tägigen Fahrt. Um Serafina sicher über die Biscaya zu bringen, fuhren wir in einem Wachsystem mit jeweils 4 Stunden pro Wache. Simone und Florian bildeten die erste Wache und Lizy und ich bildeten die zweite Wache.
Wir teilten die Zeiten der Wachen wie folgt auf:

0000 – 0400: 1. Wache
0400 – 0800: 2. Wache
0800 – 1200: 1. Wache
1200 – 1600: 2. Wache
1600 – 2000: 1. Wache
2000 – 0000: 2. Wache

Die erste Nacht verlief sehr ruhig. Wir hatten leider nur 5 Knoten Wind von achtern. Dies ist zu wenig für Serafina, um segeln zu können. Also mussten wir weiter motoren, sodass fast keiner in der Nacht schlafen konnte.

Sonnenuntergang in der Biscaya

Am nächsten Morgen kam dann endlich mehr Wind und wir segelten entspannt Richtung Spanien. Mittlerweile hatten wir auch keine Verbindung zum Internet mehr. Um dennoch einen aktuellen Wetterbericht zu haben, lud ich mit einer Satellitenverbindung die Daten herunter.

Wir haben Wind und kommen gut voran.

An der Riff kante der europäische Platte wurde es in der Nacht nochmal anstrengend. Über 50 Fischerboote versammelten sich hier um zu fischen. Der gesamte Himmel war erleuchtet von großen Fischerbooten. Simone und Florian musste über 2h andauernd den Kurs ändern. Die Fischerboote haben Vorrang und ändern sehr plötzlich ihre Richtung.

Danach waren wir so weit weg Land, dass wir keine weiteren Boote mehr bis Spanien sahen. Wir waren komplett alleine und um uns herum nur das schöne, tief-blaue Meer.

Eine weitere Nacht bricht an.

Je näher wir nach Spanien kamen, desto wärmer wurde es. So langsam legten wir die warme Kleidung und das Ölzeug ab. Am 30.07 gegen 0400 erreichten wir die Küste von Spanien. Die Nacht war noch sehr schwarz und wir sahen nur die Leuchttürme und weiter Fischboote. Der Wind hatte auf 20 Knoten aufgefrischt. Tief gerefften Segeln wichen wir den Fischern aus. Die recht kurze Welle sorgte dafür, dass Serafina stark rollte. Unter Deck konnte kaum jemand schlafen. Gegen 0600 ging die Sonne auf und wir konnten die Küste erkennen.

Wir sind in der Bucht bei A Coruña angekommen.

Am Mittag um 1200 sind wir in A Coruña angekommen und machen direkt neben einer andern Contest fest. Das ist schon echt ein Zufall, dass zwei alte Contest nebeneinander liegen.

Der Hafen von A Coruña.
Zwei alte Contest im Hafen von A Coruña. Serafina liegt dahinter.