Überfahrt nach Lanzarote

Unsere Zeit auf Madeira neigte sich dem Ende zu. Die beiden Inseln waren sehr schön. Die Landschaft war spektakulär und die Strände wunderschön. Am Sonntag, dem 28.09.2025 wollten wir weiter nach Lanzarote fahren. Das Wandern in nassen Sachen und das wohl doch zu langen Schnorchel haben dafür gesorgt, dass ich wieder mal eine Erkältung eingefangen habe. Sie ist nicht besonders stark, aber für eine mehrtägige Überfahrt wollte ich doch eher fit sein. Also blieben wir noch ein paar Tage in Calheta liegen. Wie es nun mal ist, wenn man auf einem engen Raum zusammenwohnt, hat sich dann auch Lizy angesteckt. Somit verlängerte sich unser Aufenthalt nochmal um ein paar Tage.

Eine Woche später, am 05.10.2025, war es dann so weit. Am Nachmittag füllten wir noch den Dieseltank voll und fuhren los Richtung Lanzarote. Der erste Teil der Strecke ging entlang der Insel Madeira und wir verabschiedeten uns von den schroffen Felsen und den hohen, grünen Bergen. Als wir aus dem Windschatten der Insel heraus waren, konnten wir sehr gut segeln. Wir hatten 10-15 Knoten Wind aus Nordost.

Wir lassen Madeira in der Abendstimmung hinter uns.

Während der ersten Stunden machte sich ein Dieselgeruch im Schiff bemerkbar. Ich suchte nach der Fehlerquelle und sah eine Pfütze Diesel im Motorraum. Am Motor war kein Diesel zu sehen und es tropfte aus der Richtung, in der der Dieseltank lag. Beim Ausputzen des Diesels überlegt ich mir, was am Dieseltank defekt sein könnte und wie schlimm der Defekt ist. Ich beobachtete erstmal die Situation. Mir fiel auf, dass mehr Diesel in den Motorraum gelangt, wenn wir mehr Krängung haben. Das Leck am Tank musste sich also oben befinden. Auch wenn es nervig war, den Diesel alle paar Stunden aufzuwischen, war der Verlust an Diesel nicht so groß, als dass wir die Überfahrt hätten abbrechen müssen. Wir haben die gesamte Fahrt gesegelt und erst am Ende den Motor eingesetzt, um zum Ankerplatz zu gelangen. Für die gesamte Überfahrt, einschließlich des Verlust an Diesels, haben wir etwa 3 Liter verbraucht. In Lanzarote habe ich mir den Dieseltank angeschaut. Die Dichtung beim Tankgeber ist nicht mehr dicht. Hier kam der Diesel heraus, als das Schiff gekrängt hat.

Der Tankgeber ist der runde Deckel mit zwei Kabeln. Hier ist der Diesel entwichen.

Am zweiten Tag der Überfahrt ließ der Wind auf 8-10 Knoten nach. In der ersten Nacht konnte ich so gut wie gar nicht schlafen. Recht müde nahm ich die Reffs von der Nacht heraus, damit wir wieder vorwärtskommen. Nach nicht mal einer Stunde zog der Wind wieder auf 18 Knoten, ich machte erneut das 1. Reff ins Großsegel hinein und verkleinerte das Vorsegel. Der Wind blieb aber nicht lange. Nach 30 Minuten ging die Windstärke wieder herunter auf 8-10 Knoten. Dieses Mal wartete ich ab, ob der Wind sich nicht doch wieder einstellt. Ich versuchte währenddessen etwas im Cockpit zu schlafen. Das Spielchen mit der schwankenden Windstärke ging den ganzen Tag über. Ich reffte also nicht komplett aus. In den Stunden, in denen nur 8-10 Knoten waren, sind wir also recht langsam dahin gesegelt. Dadurch rutschte die geplante Ankunftszeit von Montagabend weiter nach hinten.

Der Montag brachte wieder mehr Wind und bis zum Abend frischte dieser auf 20-25 Knoten auf. Die Wettervorhersage hat dieses Mal gestimmt. Tief gerefft segelten wir die letzten 40 Seemeilen nach Lanzarote. Mehrere Container- und Tankerschiffe passierten uns. Mittlerweile war es wieder Nacht und wir sahen die Befeuerung der Insel Lanzarote. Der Leuchtturm im Süden war sehr gut zu erkennen. Als wir am Leuchtturm ankamen, waren wir wieder im Windschatten der Insel und der Wind war weg. Wir nahmen die Segel herunter und motorten zum Ankerplatz. Die Küste war voll mit Lichtern der Hotels und es dauerte ein wenig bis wir uns zurechtgefunden hatten. In der Nacht ist es nicht so einfach, das Ankerlicht eines Schiffes und die Straßenlaternen am Land auseinander zu halten. Am Dienstag 03:30 Uhr lagen wir nun vor Anker und gingen ins Bett. Wir hatten die Marina von Dienstag bis Sonntag gebucht. Am nächsten Tag sind wir gegen 13 Uhr in die Marina gefahren. Zunächst mussten wir an der Rezeption festmachen. Beim Check-in wurde uns der Platz zugewiesen. Wir fuhren zum Platz und legten an. Wir waren direkt an der Ausgehmeile mit Restaurants und Bars. Dort fanden wir eine schöne Bar mit einem Sonnensegel und einem Sofa. Als Ankertrunk gab es einen leckeren Eiscafé.

Glücklich auf Lanzarote angekommen.